LEADER-Projekt „DorfBioTop“

LEADER PROJEKT

Ein Kooperationsprojekt der Biologischen Stationen in den Kreisen Euskirchen, Düren und der StädteRegion Aachen

LAUFZEIT

01.01.2017

31.12.2019

TRÄGER

FÖRDERER

Das Leader-Projekt „DorfBioTop“ fördert und erhält unsere dörfliche Artenvielfalt im Dorf und im dörflichen Umfeld

Die Siedlungsstruktur der Dörfer
in der Eifel

Baulich und siedlungsstrukturell haben sich die Dörfer in der Eifel ab den 1970er Jahren grundlegend verändert. Die urbanen Vorbilder im Wohnungs- und Einfamilienhausbau, gemeinsam mit dem Wandel weg von der bäuerlichen Landwirtschaft, haben sich auf die Ausgestaltung und Ausstattung der dörflichen Nutzflächen erheblich ausgewirkt. Neben dem Schwinden des Strukturreichtums der Gärten und siedlungsnaher Kulturlandschaft ist auch der Verlust von Wissen und traditionellen Praktiken ursächlich verantwortlich für die Beeinträchtigung der Arten- und Biotopvielfalt in und um die Eifeldörfer.

Die Lebensumstände der Menschen auf dem Dorf haben sich ebenso verändert. Es bleibt immer weniger Zeit, sich um die dörflichen Belange zu kümmern. Der Trend zum Kies und Schotter im Vorgarten ist nicht nur einer aktuellen Mode geschuldet.

Die biologische Vielfalt als Erbe für unsere zukünftige Generationen

Im Rahmen des vom Kreis Euskirchen unterstützten und vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (LEADER)  geförderten Projektes „DorfBioTop“ hat die Biologische Station im Kreis Euskirchen erstmalig Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt im Dorf und im dörflichen Umfeld durchgeführt. Unter anderem beinhaltete dies die Schaffung und Entwicklung von Lebensräumen für gefährdete Tier- und Pflanzenarten, z.B. für die Rauchschwalbe und Mehlschwalbe. Beispiele hierfür waren das Anbringen von Nisthilfen, eine Beratung für naturnahe Gärten, Trockenmauern und Streuobstwiesen. Über das Projekt sollte neben verschiedenen praktischen Maßnahmen eine Hilfestellung für den „modernen Garten“ im Dorf geschaffen werden, der ökologische und zeitgemäße Bewirtschaftungsformen vereint. Ein wichtiger Part im LEADER-Projekt war die Einbeziehung der Dorfbevölkerung in die Maßnahmenplanung und Umsetzung, sowie eine ortsspezifische Konzeptentwicklung für Erhalt und Förderung der dörflichen Biodiversität.

Beispiele für Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der Biologischen Vielfalt
im und am Dorf:

Beratung zu:

  • Streuobstwiesen – Lokalsorten, Erhalt, Anlage und Obstverwertung
  • Hecken – regionales Pflanzgut, Anlage und Pflege
  • Alten Nutzpflanzen – Archeprojekte starten, tauschen, sammeln
  • Gärten – Stauden, Kräuter, alternative Bewirtschaftungsformen
  • Wilden Ecken – Ruinen, verwilderte Ecken, Randstreifen tolerieren
  • Nisthilfen – Insekten, Vögel, Fledermäuse und Co. aktiv fördern
  • Bienenfreundliche Bepflanzung – Blühstreifen, Dorfbepflanzung, Gartengestaltung
  • Trockenmauern und Lesesteinhaufen – Anlage, Bepflanzung, Pflege
  • Schulungen – Schnittkurs für Gehölze, Vertiefung Artenkenntnis, Bestimmungskurs
  • Vermittlung umweltpädagogischer Angebote – alle Bildungseinrichtungen
  • Fördermittel – Planung, Finanzierung, Durchführung
  • Weiteren Anfragen zum Thema Biodiversitätsförderung
  • Umsetzung von Maßnahmen – Planung, individuelle Abstimmung, Finanzierungskonzepte, Umsetzung und Prüfung

Selbst durch kleine Maßnahmen (z.B. Insektennisthilfen, blütenreiche Rasensäume) ließ sich ein Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten, sodass sie auch für die zukünftigen Generationen erhalten bleibt.

Die erste Ideenfindung sollte durch einen Dorfspaziergang mit ökologischem Fokus erfolgen. Dies war für die Dörfer Alendorf, Nettersheim, Sistig, Frohnrath und Steinfelderheistert geplant. Termine wurden über das jeweilige Amtsblatt und über Handzettel vor Ort bekanntgegeben.

Interessierte Dörfer, Vereine oder Privatinitiativen aus den Kommunen Mechernich, Bad Münstereifel, Hellenthal, Schleiden und Dahlem konnten sich im Projekt „DorfBioTop“ noch für die Projektjahre 2018 und 2019 formlos bewerben. Wichtig für die Planung und Umsetzung einer Maßnahmenidee war ein fester Ansprechpartner vor Ort.


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